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Wiedererlernen des Zuhörens in mehreren Phasen

Die Horchtherapie im Zentrum Atlantis beinhaltet mehrere Phasen. Die Dauer der einzelnen Phasen und der Therapie insgesamt kann sehr unterschiedlich sein. Sie hängt von der jeweiligen Problematik und dem individuellen Erfolg der Therapie ab.
Der erste Aufenthalt in Sint-Truiden dauert mindestens 12 Tage, der zweite, nach einem Zeitraum von sechs bis neun Wochen Pause, weitere fünf Tage. Alle weiteren Termine sollten nach Möglichkeit ebenfalls fünf Tage dauern, können aber genauso gut an einem verlängerten Wochenende stattfinden.
In regelmäßigen Abständen werden Horchtests durchgeführt, anhand derer der weitere Verlauf geplant wird.
Ruhepausen zwischen den Hörphasen sind wichtig für die nachhaltige Aufnahme von neuen Impulsen und gezielten Verbesserungen. Sie sind ebenfalls als "Nachreifung" zu verstehen.

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Zeitlicher Ablauf

  1. Erste Besprechung

  2. Anamnese, psychologischer Horchtest, Ausarbeitung eines persönlichen Programms

  3. Erste Horchphase

  4. Zwölf Tage, 3 x 1 ½ Stunden Horchsitzungen pro Tag (insgesamt neun 30-minütige Horchsitzungen pro Tag)

  5. Horchtest und Besprechung

  6. Ruhephase von sechs bis neun Wochen

  7. Zweite Horchphase

  8. Vier bis fünf Tage, 3 x 1 ½ Stunden Horchsitzungen pro Tag

  9. Horchtest und Besprechung

  10. Ruhephase von sechs bis neun Wochen

  11. Dritte Horchphase

  12. Vier bis fünf Tage, 3 x 1 ½ Stunden Horchsitzungen pro Tag

  13. Horchtest und Besprechung

  14. Weitere Horchtherapiephasen abhängig von der persönlichen Entwicklung​

 

Das Prinzip des Horchtrainings besteht darin, die Phasen der Gehörentwicklung erneut zu durchlaufen, um eine störungsfreie Integration von Hören und Gleichgewicht zu erreichen.
Da der Fötus gemäß Tomatis im Mutterleib vor allem die hohen Frequenzen der mütterlichen Stimme hört, werden die tiefen Frequenzen zunächst progressiv aus der Musik herausgefiltert.

Nach dieser so genannten "akustischen Rückführung" zum vorgeburtlichen Gehör wird das Hören wie im Mutterleib wiederholt. Die Musik bzw. die Mutterstimme enthält nur Frequenzen, die höher als 6000/8000 Hertz sind. Gerade diese Phase, in der die hohen Frequenzen durch entsprechende Filter bevorzugt werden, löst bei Kindern oft psychische Prozesse aus. So kann sich das Kind beispielsweise verstärkt nach der Nähe zur Mutter sehnen oder Verhaltensweisen zeigen, von denen man annehmen konnte, sie seien längst "abgelegt“.

Als Analogie zur Geburt sprechen wir von der "akustischen" Geburt, wenn in der nächsten Phase die tiefen Frequenzen progressiv wieder integriert werden, bis die Stimme oder Musik schließlich ungefiltert und damit "normal" gehört wird. Dieser Prozess entspricht dem Übergang von gefilterten akustischen Wahrnehmungen im Fruchtwasser des Mutterleibs zur Schallübertragung über die Luft. Alle Phasen bis zum Abschluss der akustischen Geburt gehören zur passiven Phase der Therapie.
Danach folgt die aktive Phase. Neben dem "Horchen" wird ebenfalls über ein Mikrofon aus einem Buch vorgelesen oder gesungen oder es werden Wörter oder Sätze nachgesprochen. Je nach Problemstellung kommen auch Übungen mit Logopäden und motorische Übungen zum Einsatz.

 

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